Bald geht’s los! Von Vorfreude und Bedenken
Juli 2022
Hallo,
heute gibt’s mal wieder mal einen Beitrag von mir (Laura). Bevor es zu spät ist (in 3,5 Wochen ist Abflug), wollte ich euch noch von den letzten Wochen vor der Weltreise berichten. Nach der Geduldsprobe der Jahre der Vorbereitung ist es jetzt irgendwie unwirklich, dass wir schon ganz bald losstarten können. Bei den ganzen Vorbereitungs-to-dos, die wir in den letzten Wochen erledigt haben, ist die Zeit aber auch wie im Flug vergangen.
Wir haben Arzttermine wahrgenommen, Dokumente beantragt, unsere Kaufliste abgearbeitet und unser Auto verkauft. Ab jetzt sind wir also wieder mit Bus und Bahn unterwegs. Außerdem haben wir uns ganz oft mit Freunden und der Familie getroffen und sogar schon die ersten Abschiede hinter uns gebracht. Vor allem diese haben mich realisieren lassen, dass der Final Countdown jetzt echt am Laufen ist. Wir befinden uns mittlerweile in den allerletzten Zügen der Vorbereitung!
Die Vorfreude bei mir ist natürlich riesig. Ich kann es immer noch kaum abwarten endlich auf Reisen zu gehen und die ganzen Orte, über die ich mich in letzter Zeit ganz viel informiert habe, zu entdecken. Das Gefühl bald komplett Unabhängig von Verpflichtungen zu sein und vollkommene Freiheit genießen zu können, ist unfassbar und aufregend. Auf dieses Ziel haben wir schließlich so lange hingearbeitet und ganz bald können wir diese Freiheit in vollen Zügen (hoffentlich nicht wortwörtlich) genießen und ausleben!
Trotzdem gibt es Momente, in denen mich ein leichtes Gefühl von Panik überkommt. Dieses Gefühl hat mich ziemlich überrascht. Natürlich wusste ich, dass es keine reine Vorfreude vor Abflug sein würde. Meine Familie und Freunde werde ich definitiv sehr vermissen…
Das steckt aber weniger hinter diesem leichten Anflug von Panik, der mich bei dem Gedanken an unseren Abreisetag überkommt. Viel mehr mache ich mir auf einmal Gedanken darüber, ob wir es uns überhaupt leisten können, so lange weg zu sein ohne Geld zu verdienen, obwohl das Finanzielle längst solide durchgeplant ist. Auch denke ich darüber nach, ob wir nicht unsere gesellschaftlichen Verpflichtungen zu Hause ignorieren und zu egoistisch handeln. Wem außer mir selbst ist diese Reise von Nutzen?
So wichtig ich es finde sich diesen Fragen zu stellen, so haben sie mir wieder einmal meine Tendenz verdeutlicht, dass ich mich schnell nach äußeren Meinungen richte und oft mehr in der Zukunftsplanung statt im hier und jetzt stecke. Schließlich war ich mir selten bei einer Sache so sicher wie vor ca. 2 Jahren bei dem Entschluss mit Johannes auf Weltreise zu gehen. In finanzieller Hinsicht sind wir durch Disziplin beim Sparen sehr gut aufgestellt. Es fühlt sich auch sonst immer noch richtig an, diesen Schritt zu gehen. Die Frage nach dem persönlichen und gesellschaftlichen Nutzen lässt sich sicherlich losgelöst vom Alltagstrott am allerbesten beantworten. Warum also zögern?
Schon verrückt, diese ganzen Gedanken kurz bevor es losgeht, obwohl man so eingespannt ist! Da wir beide noch bis kurz vor Abflug Vollzeit arbeiten, waren die letzten Wochenenden und auch viele Abende unter der Woche gut gefüllt. So viel zu unternehmen hat richtig Spaß gemacht, aber es ist auch einiges (wie z. B. die Fertigstellung dieser Website) etwas auf der Strecke geblieben. Nach diesem Blogbeitrag geht’s also weiter ans Füllen der Homepage-Seiten mit Inhalt, bevor morgen eine neue Arbeitswoche startet und wir am nächsten Wochenende ein letztes mal vor der Weltreise unterwegs sind und ein Konzert in Köln besuchen.
Wie ihr seht, bleibt für mein Gedankenkarrussel also eigentlich gar keine Zeit. Also warum noch den Kopf zerbrechen? 😀 Ich hoffe, ich bin nicht die einzige, der es vor neuen Lebensphasen so geht.
Kleines Update, die sich vom letzten Blog noch Sorgen machen: Johannes Fuß geht es schon viel besser. Die Schmerzen sind weg und die Schiene wird nur noch sicherheitshalber ab und zu getragen. Jetzt steht der Weltreise also auch gesundheitlich hoffentlich nichts mehr im Wege! 🙂
Laura